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Bipolartransistor Grundlagen
#61
wieso reitest Du eigentlich immer auf der Kaskodeschaltung rum? Die Anforderungen sind da nicht anders als in einfachen Stufen. Kaskode erzielt hohe Verstärkung, aber hat den Nachteil eines recht hohen Innenwiderstandes. Als Endstufe ist eine Kaskode nicht sinnvoll
 
#62
Zitat:Original geschrieben von Gerd

wieso reitest Du eigentlich immer auf der Kaskodeschaltung rum? Die Anforderungen sind da nicht anders als in einfachen Stufen. Kaskode erzielt hohe Verstärkung, aber hat den Nachteil eines recht hohen Innenwiderstandes. Als Endstufe ist eine Kaskode nicht sinnvoll

Der differenzielle Ausgangswiderstand ist höher! Die stromlieferfähigkeit entspricht der Emiterschaltung. Nelson Pass verwendet Kaskodeschaltung in seinem "1000W" Endstufen.
Bei Dicky Hoppenstedt konnte das Geschlecht auch nicht so einfach bestimmt werden.



 
#63
Zitat:Original geschrieben von ChocoHolic
Also vermischt dein Aufbau nur zwei Effekte.
Chiptemperatur und Uce.

Wenn Darius das 5V-Datenblatt mit dem realen Betrieb 25W bei 250V vergleicht, so leidet er gleichzeitig unter BEIDEN Effekten.

Welcher Effekt dominiert ist ja eigentlich unerheblich, weil es nur auf die Summe ankommt.

Ich guck mir jetzt mal den 2SC3486 an... bin gespannt...
 
#64
Zitat:Original geschrieben von Hoppenstett

Zitat:Original geschrieben von Gerd

Der differenzielle Ausgangswiderstand ist höher! Die stromlieferfähigkeit entspricht der Emiterschaltung. Nelson Pass verwendet Kaskodeschaltung in seinem "1000W" Endstufen.

Das ist aber lange her.
 
#65
Für eine Ausgangsstufe ist natürlich die hohe Ausgangsimpedanz unschön. Fraglos wahr.

Trotzdem sind die Anforderungen in einer Kaskode sind schon anders.
Bzw. Die Kaskode mildert insbesondere die Auswirkungen von:
- Uce-Abhängigkeit der Stromverstärkung
- Kollektorbasiskapazität (wie auch bei Röhren die Millerkapazität)
Der erste in Emitterschaltung arbeitende Transistor arbeitet mit praktisch konstanter Uce.
==> Uce-Abhängigkeit ausgehebelt.
Außerdem wirkt die Kollektorbasiskapazität nur noch einfach auf die Basis zurück.
Der zweite "kaskodierende" Transistor arbeitet in Basisschaltung und braucht seine Stromverstärkung nur um sicherzustellen, dass in seinem Kollektor möglichst der gleiche Strom fließt wie am Emitter eingeprägt. Solange die Verstärkung halbwegs hoch ist, führen Schwankungen der Verstärkung nur zu sehr geringen Verzerrungen.
Zusammen gibt diese Anordnung geringe Verzerrungen, eine hohe Versorgungsspannungunterdrückung und eine hohe Grenzfrequenz.

Aber selbst in einer Kaskode ist eine Schwankung der Stromverstärkung zwischen 10 und 30 nicht schön. Da die Verstärkung insgesamt recht niedrig ist, sind die Schwankungen nicht mehr zu vernachlässigen.
Ohne Gegenkopplung dürfte uns das selbst in der Kaskode schon Verzerrungen im ganzzahligen %-Bereich bescheeren.

 
#66
Auch bei dem 2SC3486 ist das Verhältnis zwischen kaltem 5V-hfe und 25Watt-heißem 250V-hfe wieder bei "etwas mehr" als ein paar Prozentpunkte.

[Bild: 1_2sc3486_cold.jpg]

[Bild: 1_2sc3486_hot.JPG]

------

Als nächstes probier ich mal nen BD139 mit 5 Watt.
 
#67
BD139-10

kalt Uce=5V, Ic=150mA: Ib=3.6mA

heiß Uce=33V, Ic=150mA, P=5 W: Ib=1.4mA

...wieder über Faktor zwei.
 
#68
Kurzum: Darius Behauptung, dass sein BU seinen hfe bei 25W und 250V nur um wenige prozentpunkte gegenüber dem Datenblatt ändert, diese Behauptung ist unglaubwürdig.
 
#69
Vielleicht hat ja der Transistor gar keine Ahnung vom DB.
Und liefert nur bei hohen Spannungen und Temperaturen die Stromverstärkung wie sie im DB für 5V und 25°C angegeben wird?
Nicht überall wo BU2525AW draufsteht ist, ist auch BU2525AW drin....
 
#70
Zitat:Original geschrieben von ChocoHolic

Für eine Ausgangsstufe ist natürlich die hohe Ausgangsimpedanz unschön. Fraglos wahr.
Der differenzielle Ausgangswiderstand ist höher! Die stromlieferfähigkeit entspricht praktisch der Emitterschaltung.

Zitat:Original geschrieben von ChocoHolic

Der zweite "kaskodierende" Transistor arbeitet in Basisschaltung und braucht seine Stromverstärkung nur um sicherzustellen, dass in seinem Kollektor möglichst der gleiche Strom fließt wie am Emitter eingeprägt.

Aber selbst in einer Kaskode ist eine Schwankung der Stromverstärkung zwischen 10 und 30 nicht schön.
Achtung hier gilt nicht Beta sondern Alpha! Also etwa 0,909 und 0,967


Zitat:Original geschrieben von ChocoHolic
Ohne Gegenkopplung dürfte uns das selbst in der Kaskode schon Verzerrungen im ganzzahligen %-Bereich bescheeren.
Auch die Verzerrungen sind kleiner wie in Emitterschaltung.
Bei Dicky Hoppenstedt konnte das Geschlecht auch nicht so einfach bestimmt werden.



 
#71
Zitat:Original geschrieben von ChocoHolic
Nicht überall wo BU2525AW draufsteht ist, ist auch BU2525AW drin....

Darius verwendet einen BU4525AXPH (der offensichtlich einen niedrigen hfe im Vergleich zum BU2525 hat, wenn ich das richtig seh).
 
#72
Morgen bestell ich einen BU 2525 AX PH. Der 4525 wird da nicht angeboten. Rolleyes
 
#73
Zitat:Original geschrieben von Hoppenstett
Der differenzielle Ausgangswiderstand ist höher! Die stromlieferfähigkeit entspricht praktisch der Emitterschaltung.
Sicher, aber das ist erst die halbe Miete.
Power is nothing without control.
Wenn du einen handelsüblichen Lautsprecher hochohmig ansteuerst, kriegst du eine geringere Dämpfung und eine mächtige Überhöhung der Übertragungsfunktion im Bereich der Resonanzfrequenz.

Zitat:Original geschrieben von Hoppenstett
Zitat:Original geschrieben von ChocoHolic
Der zweite "kaskodierende" Transistor arbeitet in Basisschaltung und braucht seine Stromverstärkung nur um sicherzustellen, dass in seinem Kollektor möglichst der gleiche Strom fließt wie am Emitter eingeprägt.
Aber selbst in einer Kaskode ist eine Schwankung der Stromverstärkung zwischen 10 und 30 nicht schön.
Achtung hier gilt nicht Beta sondern Alpha! Also etwa 0,909 und 0,967
Da sind wir uns einig. Alpha ist eine Funktion von Beta und nähert sich für große Beta asymptotisch an 1.
Deshalb verursacht ja auch eine von 10 auf 30 (von 100% auf 300% !!!) ansteigende Stromverstärkung in unserem Fall für das Ausgangssignal nur einige ganze % Verzerrungen.
Ich sehe da keinen Widerspruch zu deinen Zahlenwerte für Alpha.
Ist für mich nur eine andere Formulierung.

P.S.
...hoffentlich, hab' ich die vielen Quoting-Klammerungen jetzt richtig gesetzt...


Zitat:Original geschrieben von Hoppenstett
Auch die Verzerrungen sind kleiner wie in Emitterschaltung.
Auch hier sind wir uns einig.
Aber wenn die Stromverstärkung eben nicht sonderlich groß ist und dann auch noch gigantisch zwischen 10 und 30 rumrudert, dann ist eine Kaskode zwar Gold wert, aber auch nicht mehr so richtig verzerrungsarm.
Einige ganze % bleiben einem dann doch noch als Klotz am Bein.
 
#74
evtl interessant:
info zu transistoren...
http://ecee.colorado.edu/~bart/book/book.../ch5_4.htm

mit hilfe zu den spice parametern
http://ecee.colorado.edu/~bart/book/book.../ch5_6.htm

und zum mosfet
http://ecee.colorado.edu/~bart/book/book.../ch7_5.htm

+
bjt temperature effects
    Don't worry about getting older.  You're still gonna do dump stuff...only slower
 
#75
Geile Links, alfsch! Heart
 
#76
Zitat:Original geschrieben von Hoppenstett
Der differenzielle Ausgangswiderstand ist höher! Die stromlieferfähigkeit entspricht praktisch der Emitterschaltung.

...im Vergleich zur Emitterschaltung...
Na, ja für Ausgangsstufen um Lautsprecher zu treiben sind wohl weder die Emitterschaltung noch die Kaskode günstig. IMHO beides zu hochohmig...

Als Schaltung mit sinnvoll niederohmiger Ausgangsimpedanz und Emitterschaltung, fällt mir eigentlich nur der Szikali-Darlington ein.
Und auch der hat seine Niederohmigkeit nicht unbedingt "natürlich" sondern durch eine halbwegs kurze Rückkopelungsschleife... aber ausgerechnet den langsamsten schwersten Transistor in Emitterschaltung... taugt eigentlich nur mit den schnellen Ringemittertransistoren.

 
#77
Hi.
Ich habe meine Aussagen auf die hier laufenden Transistor Untersuchungen bezogen. Schwankende Stromverstärkung in Emitterschaltung Faktor 3, in Basisschaltung nur Faktor 1,06 ! Worüber muss man da noch nachdenken? Als Ersatz in Triodelington könnte auch die Stromverstärkung, über einen Basis-Emitter Widerstand am HV-Transistor, in weitem Bereich eingestellt werden.
Grüsse.
Bei Dicky Hoppenstedt konnte das Geschlecht auch nicht so einfach bestimmt werden.



 
#78
Zitat:Original geschrieben von Hoppenstett
Als Ersatz in Triodelington könnte auch die Stromverstärkung, über einen Basis-Emitter Widerstand am HV-Transistor, in weitem Bereich eingestellt werden.
Grüsse.

hatte ich hier auch schon mal vorgeschlagen, wurde aber abgelehnt
 
#79
Änderungs- bzw. Verbesserungsvorschläge werden generell abgelehnt. Das ist dann nicht mehr Darius.

Deshalb sind die ganzen Schaltungsdiskussionen nutzlos.
 
#80
Zitat:Original geschrieben von Gerd
Zitat:Original geschrieben von Hoppenstett
Als Ersatz in Triodelington könnte auch die Stromverstärkung, über einen Basis-Emitter Widerstand am HV-Transistor, in weitem Bereich eingestellt werden.
Grüsse.
hatte ich hier auch schon mal vorgeschlagen, wurde aber abgelehnt
Einfach ein Querwiderstand zwischen Basis und Emitter finde ich auch etwas dünn. Erst in Verbindung mit einem Emitterwiderstand und einem hochverstärkenden BJT wird ein Stromspiegel draus. Hab ich in dem Thread ja gezeigt.