So langsam kommt etwas Licht in's Dunkel - zumindest nachdem das Dingens gezündet hat.
Es gibt wohl 2 Möglichkeiten, ein Thyratron zu Zünden:
1.) Durch Stromfluß von der Kathode zur Anode (physikalisch gesehen). Dies ist ab einer geringen negativen Gitterspannung möglich, je nach Ua.
2.) Durch Stromfluß von der Kathode zum
Gitter. Dies erfordert ein positive Gitterspannung bei rel. niedriger Ua.
(Siehe den Abfall der Zündspannung auf unter 20V bei leicht positivem Gitter)
Durch einen Vorwiderstand am Gitter wird Möglichkeit 2 unterbunden. Ergebnis sind die "glatten" Kurven aus meinem Datenblatt.
Bleibt die Frage, warum die Erforderliche Zündspannung an Ua bei weiterem Erhöhen der Gitterspannung ins positive wieder ansteigt. Ich erkläre mir das so, daß das positive Gitter die Kathode gegenüber der Anode abschirmt, und so trotz weiter ansteigendem Gitterstrom eine höhere Zündspannung verursacht.
(Umgekehrter Schirmgitter-Effekt)
Ich vermute, daß die angegebenen Gitterspannungen in meinem Datenblatt sich auf die Spannung
am Vorwiderstand beziehen.
Sowie Gitterstrom einsetzt, folgt die Spannung am Gitter nicht mehr der Spannung am Widerstand, und der Ua-Anstieg bleibt aus.
Gruß Hans