Zitat:Original geschrieben von Rumgucker
Erst die Spule bringts (bzw. Gyrator). Und das in einer Qualität, dass einem die Ohren schlackern. Woran liegts? Ich tippe darauf, dass die Spule einfach deswegen so gut funktioniert, weil sie den Strom konstant hält (was auch ein Gyrator schafft). Wenn sich also in einem Brückenzweig der Strom reduziert, so sinkt die Spulenspannung, woraufhin der andere Brückenzweigstrom ansteigt. Der Spulenserienwiderstand wirkt nicht gegenkoppelnd, weil durch ihn nur Gleichstrom fließt. Alles einfach, klar und naheliegend. Trotzdem war es mir unbekannt.
Ich würde gerne mal irgendeine "geschichtliche" Schaltung sehen, in der die Phasendrehung so gemacht wird. Kannst Du mal bitte etwas stöbern, Gerd? Du bist buchmäßig besser bestückt als wir hier.
auch der Widerstand wirkt gegenkoppelnd, allerdings auch für wechselstrom nur mit seinem nennwert, also nicht nennenswert. Die Spule wirkt wechselstrommäßig mit dem induktiven Widerstand, der den gleichstromwiderstand um Größenordnungen übersteigt. Damit ist die Spule für Wechselstrom schon fast eine ideale Stromquelle, wie auch einen anodendrossel wesentlich besser funktioniert als ein ohmscher Anodenwiderstand. Zudem ist eine Spule auch noch viel verlustärmer.
Der Grund, daß du das noch nicht in einer Schaltung gefunden hast, liegt einfach in der unpraktischen großen, schweren und teuren Spule. es geht auch mit Widerständen ausreichend gut, wenn man diesen recht groß macht und mit einer negativen Spannung speist. Oder eben auch eine Konstantstromquelle einsetzt. Diese Variante wirt du öfter schon gesehen haben und es gibt genügend Schaltungsbeispiele, wo das in der Vorstufe gemacht wird. In der endstufe hat es wohl bisher niemand als unbedingt notwendig erachtet. Bei den üblichen mehrstufigen Konzepten mit ausreiched verstärkungsreserven kann man in eine gute Vorstufe ausreichend gegenkoppeln.
Für eine solche einstufige Schaltung hingegen ist es wirklich interessant, zumal man tatsächlich den Widerstand in der Wicklung verstecken kann und kein weiteres bauteil benötigt. Da muß ich wohl eine neue rubrik auf meiner website aufmachen, direkt neben der Anodendrossel nun auch die katodendrossel. Gitterdrossel ist eh schon geplant, falls ich mal zu vernünftigen Konditionen an entsprechendes blech komme, ohne mindestens 100kg abnehmen zu müssen oder, zumindest preislich gesehen, gleich die ganze firma zu kaufen.
Na gut, da onstruieren wir jetzt mal eine vollsymmetrische Linestufe, mit eingangsübertrager, Katodendrossel und gegentakt-Ausgangsübertrager. mit entsprechendem netzteil mit 3facher LC-Siebung wird das richtig interessant, 10kg für 10 Volt ;-)