16.05.2008, 07:07 AM
Zitat:Original geschrieben von benndoma
Diese Schaltung ist aus meiner Sicht nicht nachbauenswert. Es wird sinnlos Verlustleistung an den Konstantstromquellen verbraten. Für Gegentakt Klasse A ist eine SEPP oder SRPP Schaltung wesentlich besser geeignet. Arbeitspunkte, Anodenströme und -spannungen währen in etwa gleich, doppelt soviel Sinusleistung bei etwa gleichem Stromverbrauch. Und (nicht unwesentlich!) nur ein viertel Ra (Last, primär) was das AÜ Übersetzungsverhältnis drastisch verringert und damit die Bandbreite des AÜ bei etwa gleichem Aufwand enorm vergrößert.
Hallo,
hier stecken gleich mehrere Irrtümer drin:
1. die erzielbare Ausgangsleistung für 2 Röhren im Gegentakt-A-Betrieb ist gleich der für Eintakt mit beiden Röhren parallel. Eine Erhöhung erreicht man erst mit Übergang zu B-betrieb
2. SEPP oder SRPP hat keine Vorteile gegenüber "richtiger" Gegentaktschaltung, zudem findet keine Brummkompensation im AÜ statt.
3. Bei SRPP ist der richtige Ra ausschlaggebend für korrekte Funktion, der keineswegs einfach mit 1/4 des Ra für Eintakt angesetzt werden kann. Außerdem würde der theoretische Faktor nur 1/2 betragen, weil ja auch für Eintakt 2 Röhren benutzt werden
4. Die Bandbreite wird nicht zwangsläufig "enorm vergrößert", nur weil das Übersetzungsverhältnis verringert wird. Die Bandbreite ist abhängig von Quell- und Lastimpedanz. Und sie wird am geringsten für Anpassung, mitzunehmender unter- oder beranpassung wird sie größer. Dazu kommen erhöhte Anforderungen bei kleinen Quellimpedanzen und Überanpassung an die Streuinduktivität.
Zitat: Die Phasendrehung über R1 ist auch ungenügend, hier sollte ein richtiges LongTailPair sitzen oder ebend eine Kostantstromquelle.
Das kann man bei kleiner Aussteuerung so machen, bei Leistungsstufen ist diese Schaltung ungeeignet. Der Grund liegt in der unterschiedlichen Schaltung beider Röhren, das Problem ist die aufzubringende Steuerleistung für das 2. System, welches in Gitterbasisschaltung arbeitet. diese Leistung muß das erste System an der katode abgeben, dadurch wird die Stromverteilung auf beide Systeme unsymmetrisch, das prinzip funktioniert nicht mehr richtig. Außerdem ist die verstärkung beider Systeme unterschiedlich.
Zitat:Interessanter erscheint mir, statt der Konstantstromquellen zwei weitere 6S45P zu nehmen, eine SEPP Brückenschaltung wie hier:
zu viel Aufwand gegenüber der ursprünglichen Schaltung, dazu eine ungünstige Klirrverteilung. Da kann man auch gleich 2 A210k als Brücke schalten und erhält mindestens die doppelte leistung bei einem viertel Stromverbrauch